Freitag, 20. Februar 2015

Wieder zurück...

nach einer Flugzeit von gesamt 10 Stunden bin ich via London wieder gut in Wien gelandet. Der Verkehrslärm, die Reizüberflutung und die Art des zwischenmenschlichen Kontaktes sind schon sehr herausfordernd. Ich habe die knappen 3 Wochen erlebt, dass die Leute viel in Kontakt mit einem gehen. Man lächelt sich an, man fragt etwas und unterhält sich schon, die Leute geben einem gleich die Hand, sagen dir ihren Vornamen und schon läuft ein Gespräch...und wenn ich das jetzt so bei uns beobachte....

Ich habe mir sehr viele Eindrücke von meiner Reise mitgenommen und manche Eindrücke auch festgehalten und so sind 600 Fotos entstanden... und so kommt mir die Idee, daraus vielleicht eine Präsentation zu machen...

Die äußere Reise ist beendet, aber die innere Reise ist noch lange nicht abgeschlossen...

Danke für´s Lesen meiner Blog-Einträge, ich hoffe, ich konnte einen Eindruck vermitteln...

Liebe Grüße
ich freue mich auf ein Wiedersehen
ELKE


Donnerstag, 19. Februar 2015

My last day in Accra

nach einer Dusche, einem ausgiebigem vegetarischen Essen mit Gemüse, einem klimatisierten Zimmer und einem netten Abendgespräch mit einem Deutschen, der schon seit einigen Jahren in Ghana lebt, habe ich so gut geschlafen. Heute haben wir (Melanie aus Deutschland, die ebenfalls zur selben Zeit heute abreist) einen Ausflug zum Strand gemacht. Bei meinem ersten Aufenthalt hier waren wir ebenfalls am Strand oder besser gesagt auf der Müllhalde. Das war nicht das, was wir uns unter Strand vorstellen. Es sind dort Autowracks deponiert, herumliegende Reifen und Barackenhäuser...aber heute konnte ich einen schönen Strand von Accra sehen, ca. 1 Autostunde von Accra Zentrum entfernt. Es war hier so fein, das warme Wasser auf den Füßen zu spüren...jetzt sind auch meine Zehen wieder sauber geworden. Wir kamen gerade zu der Zeit an, als die lokalen Fischer das Netz heranzogen (vom Strand aus) und so konnten wir den Fang sehen. Ich habe etliche Fotos gemacht. Nein, es war kein schöner Anblick, die Fische so beim Sterben zu sehen, die Wasserschlagen die weggeschleudert wurden...da musste ich schon aufpassen, dass ich keines der Tiere hinaufbekam, da die Tiere aussortiert werden und die Schlangen dann noch herumkriechen...
aber man muss auch das gesehen haben...die Fische werden dann ganz frisch am Markt verkauft und die Fische, die nicht gebraucht werden, werden einfach liegengelassen und verenden, genauso wie die Wasserschlagen, wenn nicht unser Taxifahrer gesagt hätte, dass man sie wieder ins Wasser zurückschmeissen soll...anscheinend sind die Schlagen giftig, die Leute haben sie in den Sand gedrückt und dann mit dem Sand angefasst...
ich habe noch einen Strandspaziergang gemacht und war dankbar, dass ich noch zum Meer gekommen bin. Es war ein schöner Abschluss meiner Reise. Ich habe ja im Vorfeld nicht geplant gehabt, noch zum Relaxen zu kommen, aber es war gut, sehr gut.....
Es war eine wundervolle Zeit hier, wenn auch nicht immer leicht und emotional herausfordernd, aber ich möchte es nicht missen, die vielen wundervollen Begegnungen und Erfahrungen.
Ich bin so dankbar, dass es mir auch gesundheitlich so gut gegangen ist: kein Durchfall, keine Augenentzündung....ich war wirklich sehr gut vorbereitet und ausgestattet mit Vitaminen und Globulis und natürlich mit der Unterstützung meiner Schutzengel. Hygienisch war es doch sehr bedenklich in Guabuliga....es ist gut, sich hier keine Gedanken zu machen, sondern zu vertrauen, das ich auch lernen durfte...

Thank you for the experiences and the great time with the wonderful people. I will never forget. AND: I will come back.

Good-bye Africa/Ghana/Guabuliga....see you soon.

ELKE

"Richte deine ganze Aufmerksamkeit auf jene Qualitäten welche du mitnehmen kannst, wenn der Tod deinen Körper und deinen Geist zerstört, denn diese Qualitäten werden dein einziger Begleiter sein."   Osho

Mittwoch, 18. Februar 2015

From Tamale back to Accra

Gestern Abend dachte ich, dass ich zeitig zu Bett gehe. Ich bin dann noch draußen im Garten gesessen und habe noch über den vergangenen Tag nachgedacht. Es sprachen mich dann 2 junge Männer an und fragten mich, ob ich mit ihnen in die Kirche mitgehen möchte. Es waren hier im Guesthouse 20 " black katholic brothers" und so sassen wir dann in der Kirche: 20 katholische Brüder und 1 weisse Frau...we spoke about the feelings of the day...anschliessend haben wir in der angrenzenden Bar noch eine interessante Diskussion zum Thema "what are they doing with their sexual feelings" geführt. It was very interesting. It was realy a nice evening and it changed my thouts.
Als ich heute morgen im Garten mein Frühstück aß (ich habe mich jetzt 2 Tage von Bananen, Tee-Brot und Wasser ernährt) musste ich an meinen kleinen Freund denken: he came into my life, he touched my heard and even my soul, tears are coming up and it was clear for me: I have to support my beloved litte friend. I don´t know how, but I will do it. I even don´t know his name. But I will find it out and then I will support him: I will give him some medical treatment for his eyes, he can´t speak, therfore I don´t know if he goes to school....but I will find it out...I feel that it is the duty of my heard and the wish of my soul.
Am Nachmittag hatte ich meinen Flug von Tamale nach Accra. Although I did not have a confirmation of my accomodation the taxi driver picked me up. Last time I had a confirmation but nobody picked me up. The ganian way is really very interesting and surprising. After arriving here in the Pink Hostel I enjoyed a shower with running water and had a vegetarian curry. Last time I could not eat all but this time I was so hungry that I did not left anything.
It is my last night here in Africa. I met a girl from Passau who is studying in Linz. She is also leaving tomorrow at almost the same time. Therefore we spend our time together...
It was really a good decision to go back step-by-step...it is really a big challenge.

ELKE

"Tue immer das was aus deinem Herzen kommt."  Osho


Dienstag, 17. Februar 2015

From the North back to the South...

wir hatten heute Nacht einen extremen Sturm, weshalb ich öfter munter geworden bin. Ansonsten habe ich sehr gut geschlafen. Es war eine gute Entscheidung step-by-step wieder zurück nach Europa zu kommen. Das Ankommen in Guabuliga ist mir nicht schwer gefallen. Ich habe keine Zeit der Eingewöhnung gebraucht. Ich wusste aber auch bereits im Vorfeld, dass ich diese Zeit der Eingewöhnung nicht habe. Das Zurückkommen scheint mir nicht so leicht zu fallen.
Es ist nicht ein lachendes und ein weinendes Auge: es sind zwei weinende Augen. I will miss these people here: so thankful, so helpful, so kindness...and I will miss my fried, my litte friend. I told you about the shy boy who was always in the backgrund. We gave him a drum and he was full of life. Exactly at the time I had to leave, HE was there. He did not no, that I have to go, but he came. We shaked hands twice because he loves to touch other people. Thats the way he can express, because he does not/can not speak. I was so deeply impressed that he was here. He has such a good heard! It was the biggest surprise of the day !...und Malam, der Gärtner, kam zum Frühstück vorbei und sprach noch ein Segensgebet für meine Reise...und dann ging es gegen 8.45 Uhr los.
Nach einer Taxifahrt von 1/2 kam ich in Walewale an. Bei der Polzeistation habe ich mir mit dem nächsten Taxi den Treffpunkt vereinbart. Die Polizisten luden mich ein, mich zu ihnen zu setzen und so machten wir Witze, ein paar Fotos und die Polizistein zeigte mir ihre Hochzeitsfotos...und nach 1,5 h warten gings dann mit dem Van weiter für 1,5 h nach Tamale.
Ich bleibe jetzt eine Nacht in Tamale...es ist hier sehr viel Verkehrslärm. In Guabuliga gab es ja keine Autos. Ein paar Leute hatten ein Motorbike...Aber dafür gibt es fließendes Wasser und ein Wasser-WC. Morgen Nachmittag geht mein Flieger nach Accra. Ich bleibe dann noch eine Nacht in Accra und am Donnerstag um 22.50 (= 23.50 MEZ) geht mein Nachtflug nach Europa. Ich habe mir die Winterkleidung bereits ins Handgepäck gepackt. Es wird sicher ein Temperaturunterschied von 40 Grad sein....Ich bin jetzt noch froh, ein bisschen Zeit für mich zu haben, um die vielen Eindrücke auch wieder verarbeiten zu können. Es wird aber sicher noch einige Zeit dauern, bis ich die Eindrücke voll erfasst und verarbeitet habe. Es ist echt krass: der Weg in die Einfachheit ist mir viel leichter gefallen, als der Weg zurück in den Konsumwahn.
Ich freue mich bereits auf Accra, denn da gibt es frische Früchte: Ananas, Mangos, Kokosnuss

ELKE

"Alle Worte verschwinden, denn wenn das Herz wirklich erfüllt ist, fehlen die Worte. Wenn das Herz überfließt kann nur Stille sprechen."  Osho

Montag, 16. Februar 2015

Ein ausgefüllter Tag...

ich musste heute zeitig aufstehen, um noch meine letzten Vorbereitungen für die Abreise zu treffen. Things are changing....ich habe meinen Inlandsflug um 24 h vorverlegt und fliege daher am 18.2. von Tamale nach Accra zurück. Das hatte ich so nicht geplant gehabt, deshalb musste ich mich um meine Taxis und um meine Unterkünfte kümmern. Ich wollte hier genügend Zeit einplanen, weil Zeit ja in Ghana sehr relativ ist...
Heute hatten wir wieder unser Staff-Meeting. Es ist schon sehr interessant, was hier alles besprochen wird und warum das Meeting 3 Stunden dauert. So wird im Protokoll festgehalten, wer das letzte Gebet des Meetings abgehalten hat oder dass sich Person X bei Person Y für die Tomaten bedankt hat. Was wir eigentlich als "belanglos" be-werten ist hier wichtig....es geht eben um andere Dinge des Lebens....
ich durfte heute meinen letzten Workshop abhalten und mich von allen hier verabschieden. Es ist mir nicht recht leicht gefallen hier wieder loszulassen und zu gehen. Ich konnte meinen persönlichen Auftrag mehr als erfüllen und ich habe ein gutes Gefühl bei dem, was ich zurücklasse.
So habe ich irgendwie zwischendurch meine Koffer gepackt und am Abend habe ich Katja und die "Mülltrommler" beim Müllsammeln begleitet. Meine Aufgabe war es, Fotos zu machen. Katja sammelt hier schon seit einiger Zeit den Müll, um diesen wiederzuverwerten...mit der Zeit haben sich Kinder angeschlossen und heute eben die "Trashdrummers" vom Samstag. Begleitet von den Trommlern zogen wir durch den Ort....den Kindern macht es sichtlich Spaß und das Bewusstsein nicht alles wegzuwerfen ändert sich. Wir können uns das nicht vorstellen: zumal es hier kein Müllsystem gibt, wird einfach alles weggeworfen....und dann verbrannt oder eingegraben....also wirklich alles wird einfach fallen gelassen und liegt somit herum....

So, this is my last night in Guabuliga und die Rückreise beginnt step-by-step...


ELKE
Sonntag in Guabuliga

Falls jemand meinen Blog Eintrag vom Sonntag vermisst hat...tja, wir hatten weder Strom noch Netzbetrieb...
Das hole ich hier mal nach: 
Am Sonntag sind wir zeitig in der Früh (6.00 Uhr) aufgestanden und auf den "Hausberg" gegangen. Wir haben dort den Sonnenaufgang genossen. Da kamen wir bei einem Baum vorbei, der rote Kugeln hängen hatte. Das sah aus, wie wenn er mit roten Weihnachtskugeln geschmückt wäre.
Gegen Mittag sind wir nach Walewale am Markt gefahren. Wir sind mit dem Motorking gefahren...das ist ein Erlebnis...da hab ich mal ein paarmal gut atmen müssen, um mich zu entspannen. Das ist so ein Gefährt: vorne ein Motorrad und hinten ein Anhänger dran, in dem dann Personen und Güter befördert werden. Ganz mulmig war mir da anfangs nicht zumute und bei der Rückfahrt haben wir unserem Fahrer öfter mal gesagt, er möge langsamer fahren. Ich habe mir immer einen Platz ausgesucht, dass ich im Notfall absteigen hätte können, zumindest habe ich mir das eingeredet....aber es war schon eine Erfahrung und es ist alles gut gegangen.
Der Markt in Wale war sehr anstrengend. Einerseits wegen der Hitze und andererseits wegen der vielen Menschen. Markttag ist aber immer gut, da wir Gemüse und Früchte einkaufen können, das wir ja hier in Guabuliga nicht kaufen können...und ja auch schöne afrikanische Stoffe...UND ich habe mir einen Saft gegönnt: 1 Packung Mehrfruchtsaft....schmecht total lecker eben nach den Früchten...was für ein Luxus...und ich war so glücklich damit!
Der Tag war sehr anstrengend...und dann noch kein Strom und kein Netzbetrieb und die zentrale Wasserstelle funktioniert auch noch nicht....
ja um ehrlich zu sein: jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich mich danach sehne, einmal sauber zu sein: wir sind hier ständig drecking, eigentlich ist ja alles dreckig, es gibt grad einige Verwehungen und wegen des Staubes ist die Kleidung und auch der Körper ständig schmutzig und wir schwitzen ja ständig. Es scheint hier jeden Tag heisser zu werden. Ich freue mich schon, mich in der Badewanne einzuweichen, saubere Kleider anzuziehen und nicht immer gleich zu schwitzen....und sauber zu bleiben....

ELKE


 

Samstag, 14. Februar 2015

Valentinstag und Faschingsamstag

einen Fasching kennt hier glaublich niemand, aber das tut auch nichts zur Sache. Wir haben uns heute unsere eigene Faschingsveranstaltung gemacht. Am Vormittag sind schon einige Kinder mit upgecycelten Trommeln (Blechbüchsen, Plastik, Kanister...) im Dorf herumgezogen und haben getrommelt. Da sie immer wieder bei unserem Compound vorbeikamen, haben wir beschlossen, dass wir uns ihnen anschließen. Katja hatte noch einige Blechdosen gesammelt und daraus Trommeln upgecycelt. Es ist schon faszinierend, was man so aus Müll alles herstellen kann...und die Kinder hatten so eine Freude mit ihren neuen Instrumenten. Somit haben wir eine richtige Jam abgehalten. Es war ein Junge in der Gruppe, der sehr zurückhaltend war, den anderen nichts wegnahm und mehrmals hinter mir oder Katja herging. Mir ist bereits aufgefallen, dass er uns öfter die Hand gibt. Ich habe dann Katja gesagt, sie möge diesem Jungen eine Trommel geben, die sie soeben gebastelt hat. Er schien sehr bescheiden zu sein, sich eher im Hintergrund aufzuhalten....und dann geschah es: Er bekam ein Leuchten in den Augen und hat auf seiner Trommel gespielt und dazu getanzt. Es sah fast so aus, wie wenn Leben in ihm eingeflossen wäre. Ich habe von ihm ganz interessante Fotos gemacht (vorher-nachher). Erst später hat mir ein Mädchen gesagt, dass er nicht sprechen könne und ich hatte auch den Eindruck, dass er schlecht sieht. Ich glaube, wir haben diesem Jungen heute eine riesige Freude bereitet. Aber nicht nur ihm und den anderen Kinder, auch wir selber (und unser inneres Kind) hatten ein Menge Spaß und Freude.  Es kamen dann immer mehr Kinder dazu und so waren es dann an die ca. 15 Kinder....Wir haben mit den Kindern ausgemacht, dass wir am Sonntag oder am Montag trommelnd von Compound zu Compound ziehen.
Einige Leute wurden neugierig und so kam Bonyface (das ist wirklich sein richtiger Name) zu unserer Gruppe. Er gab mir die Hand und wünschte mir "Happy Valentine". Ich wusste gar nicht, dass es diesen Brauch in Afrika auch gibt. Ja, das Hände schütteln ist hier sehr üblich. Jedesmal wenn du eine Person trifft, schüttelst du die Hand....das gaze ist ein eigenes Ritual und geht so: "Good morning/afternoon/evening, how are you, Thank you, I am fine, and how are you ? I am fine thank
you"....und bereits zur Mittagszeit grüsst man sich mit "good afternoon". Auf Mampruli klingt das alles noch viel lustiger und die Leute lachen immer dazu, vor allem wenn man dann "NAAAAA" sagt. Was auch immer das heisst, man kann es immer sagen und ich höre das auch sehr oft und die Leute lachen dann selber darüber, wenn sie es sagen......
Heute habe ich das erste Mal eine Kokusmilch direkt aus der Nuss getrunken. Katja hat die Nuss aufgesägt und wir haben dann mühsam den Inhalt herausgeholt...schmeckt total lecker.
Ja und unsere zentrale Wasserstelle wurde abgedreht. Das Wasser kommt erst morgen wieder. Wir haben uns schon gedacht, dass unser Wasser so trübe ist. Wir haben das Wasser von der Pumpstelle bekommen und das sieht nicht so gut aus...das braucht viel Desinfektion. Dafür haben wir Netzbetrieb und Strom.....tja, so ist das eben, man kann halt nicht alles haben....

ELKE

"Schaue ein Kind an. Schaue ihm in die Augen und nimm diese Frische wahr."  Osho



Freitag, 13. Februar 2015

Chief-Meeting

gestern hatten wir den ganzen Tag keinen Netzbetrieb, heute hatten wir den ganzen Tag keinen Strom...aber zumindest gibt es am Abend heute Strom....es ist schon interessant, wie umständlich die Körperpflege wird, wenn es keine Strom gibt. Ich habe ja meine Taschenlampe und ich habe mich bereits arrangiert, wie ich mir meine Linsen herausnehme, wie ich duschen gehe und und und...wie einfach die Dinge sind, wenn man Strom hat...und wie ich das am Abend schätze....und mich auch daran erfreue, dass es Strom gibt....
Ich hatte heute ohne den beiden Sozialarbeiterinnen einen Workshop. Vereinbart war, dass die 3 Jugendlichen, die gestern dabei waren auch heute wieder kommen. Zur vereinbarten Uhrzeit ist niemand erschienen. Ich habe mir nichts daraus gemacht, da es durchaus üblich ist, nicht zur vereinbarten Zeit zu kommen....wenn man hier jemanden trifft, dann unterhält man sich, Zeit spielt hier keine Rolle....in diesem Wissen habe ich mich unter die Kinder gemsicht, die mir ein paar Spiele gezeigt haben...ja und dann sind 3 Jugendliche (männlich) auf mich zugekommen und haben gesagt, sie möchten die Übungen machen....ja da war ich dann schon sehr positiv überrascht, da ich damit nicht mehr gerechnet habe. Was ich aber sehr spannend fand, war die Tatsache, dass mir die 3 völlig unbekannt waren...so haben wir dann bioenergetische Übungen, Spürübungen,... gemeinsam gemacht....da einer von ihnen Musik am Handy laufen hatte, habe ich ihn eingeladen, diese bei den Übungen spielen zu lassen....das dürfte dann irgendwie gut angekommen sein...es war für mich sehr interessant zu beobachten, wie sie sich aud die Übungen eingelassen haben und wie sie beginnen, das Spüren in Worte zu kleiden, denn das ist ihnen völlig unbekannt....und dann haben sie gemeint, dass sie am Montag wieder kommen....da kommt große Freude in mir hoch....ich habe ja gar nicht damit gerechnet, dass ich mit den Jugendlichen oder den Erwachsenen arbeite, sondern eben mit den beiden Sozialarbeiterinnen, somit hat sich mein persönlicher Auftrag bereits mehr als erfüllt...
Einer der Jugendlichen hat sein T-Shirt nach oben gezogen, da es so heiß war. Es war daher sein Bauch frei. Etliche Einwohner haben hier "Narben" im Gesicht oder am Bauch. Bei ihm war schön zu sehen, dass ausgehend vom Bauchnabel so eine Art "Strahlen" weggehen. Es war so ein Bild der Sonne: der Bauchnabel als Zentrum und ausgehend davon die Sonnenstrahlen. Auf meine Frage hin hat er mir erklärt, dass dies einen kulturellen Hintergrund hat und eben die Stammeszugehörigkeit zeigt. Das gleiche ist mit den "Narben" im Gesicht. Es befinden sich entweder rechts und links auf der Wange ein Strich oder eben hier waren es 3 Striche...
Heute Abend haben wir dann endlich den Chief des Dorfes besucht. Der Chief ist hier so Art "König". Er wird auch von allen als "Chief" angesprochen. Wir haben unsere schönsten Kleider angezogen....seit gestern habe ich ja ein maßgeschneidertes Kleid...und so sind wir mit Gastgeschenken auf Besuch zum Chief gegangen....der Chief ist ein sehr netter Mann, er trifft hier die wichtigen Entscheidungen des Dorfes und berät sich dabei mit 6 Beratern, die die ältesten Männer des Dorfes sind. Der älteste Mann/Berater des Dorfes kam auch gerade vorbei....eine sehr interessante Persönlichkeit mit einer Ausstrahlung und Demut....so machten wir auch ein Foto mit dem Chief....er lud uns dann zum Essen ein und wir bekamen auch einen Löffel dazu, zumal es ja hier üblich ist, alles mit den Fingern zu essen. Damit konnte ich mich bis dato (aus hygienischen Gründen) aber noch nicht anfreunden.  Das Essen ist sehr reichlich und man muss auch nicht zusammen essen. Was man selber nicht essen kann, wird dem nächsten weitergereicht, der dann aus demselben Teller und mit demselben Löffel weiterißt. Das kann sich bei uns in Europa niemand vorstellen....und als wir so beim Chief saßen und uns unterhielten, kamen eben die Dorfbewohner und schilderten ihre Probleme. So unterhielt sich der Chief mal mit uns auf Englisch, mit den Dorfbewohner auf Mampruli und zwischendrin sprach er mit seinen Kindern und er war gerade immer mit seiner Aufmerksamkeit bei dem, was er gerade sagte....

ELKE


"Sei stehts bereit das Bekannte aufzugeben. Sei mehr als bereit. Wage den Sprung in etwas Neues."
Osho

Donnerstag, 12. Februar 2015

My birthday in Guabuliga

Wie wird eigentlich hier in Guabuliga Geburtstag gefeiert ? Ganz einfach...gar nicht....Man muss sich einmal vorstellen, dass die Eltern mehrere Kinder haben. Oft wissen die Eltern selber nicht, wann die Kinder geboren wurden, etliche Kinder sterben auch....eine Geburtsurkunde gibt es auch nicht....die Geburt eines Kindes ist nirgends registriert...und die Kinder wissen damit auch nicht, wann sie geboren worden sind....
...dafür wird beim Begräbnis ausgiebig gefeiert...und zwar als Unterstützung für die Familie....

Ja, wie habe ich meinen Geburtstag in Guabuliga verbracht?
Es begann alles damit, dass ich vor Sonnenaufgang aufgestanden bin. Ich habe mich auf unsere "Dachterasse" gesetzt, um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Es kam mir der Impul gleich am Morgen einen Blog-Eintrag zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass wir den ganzen Tag Totalausfall des Netzes (Handy und Internet) hatten. Dies kommt hier eher selten vor...
Heute Vormittag habe ich mir gegönnt, ganz bewusste einfach nur zu Sein. Katja hat mir mein Geburtstagsgeschenk fertiggestellt und wir haben gequatscht....ich bin gesessen und habe zur Türe rausgesehen und es einfach nur genossen....später am Nachmittag sah ich dann einen Esel, der anscheinend ebenfalls sein Sein genoss, als er so dastand vor unserem Compound. Er hat mich irgendwie an mich selber erinnert, als ich am Vormittag den Seins-Zustand genoss.
Am Nachmittag habe ich einen Workshop abgehalten, der insoferne speziell für mich war, da wir uns 3 Jugendliche eingeladen haben.  Ich war so tief berührt, wie Suzie (die Sozialarbeiterin) mit so viel Herz die Übungen umgesetzt hat...und so haben wir dann ergänzend mit den Jugendlichen gearbeitet....ich wusste ja bis dato nicht, wie es ankommt, was ich so mache....aber heute habe ich es sehen dürfen: es hat mich so bewegt, ich war so dankbar, es sind mir Tränen vor Freude gekommen....ich kann hier etwas hinterlassen und es ist in guten Händen....
...und so haben wir uns heute Abend ein leckeres Essen gemacht: Spaghetti Pomodoro mit Rübensalat und Äpfeln, mit Schnaps (0,04 l: ein Geschenk aus Österreich) und Wein aus Bolga angestossen und unser Festmahl auf der Dachterasse im Kerzenschein genossen. Es ist wirklich ein Festmahl, da es abends (fast) kein Essen gibt....
was mir in diesem Zusammenhang einfällt und ich noch nicht erwähnt habe: die Leute hier haben meistens nur 1x am Tag eine Mahlzeit, mehr können sie sich nicht leisten....
so gab es heute eine Menge Geschenke für mich....und das größte Geschenk, das habe ich mir wohl selber gemacht: eine Reise nach Afrika, nach Guabuliga, mit vielen wundervollen Menschen, die in mein Leben getreten sind, für ein paar Stunden Wegbegleiter waren und sich unsere Wege wieder getrennt haben...
...und mein Kleid durfte ich natürlich auch noch anprobieren und vorführen, das am Nachmittag fertig geworden ist....es sieht echt fein aus....

Thank you for the day!

ELKE

"Wahres Glück bemisst sich nicht nach der Quantität der Besitztümer, sondern nach der Qualität des Herzens und des Geistes".                         Orison S.Marden

Mittwoch, 11. Februar 2015

Zu meinem heutigen 41. Geburtstag widme ich mir nachstehende Zeilen:

Du bist ein Meisterstück

"Niemals gab es je zuvor eine Person wie dich.
In diesem Moment gibt es niemanden auf der ganzen Welt,
der so ist, wie du und niemals wieder
wird es irgendjemanden wie dich geben.

Sieh nur einmal, wie viel Ehre dir die Existenz erwiesen hat.
Du bist ein Meisterstück -
nicht zu wiederholen, unvergleichlich, völlig einzigartig.
Selbst ein total versteinertes Herz, ein Herz, so hart wie Stein,
muss in Dankbarkeit zu schmelzen beginnen.

Tränen beginnen zu fließen, Tränen vor Glück und Freude,
Tränen, die lachen."

                                                                               Osho, Book of Wisdom


...und diesen Text widme ich zugleich allen, die ihn lesen !


ELKE (birthday child of the day)
To be in contact....

Heute habe ich mir einmal Zeit genommen, um bei den Schneidern, den Seifenherstellern und bei den Stoffdruckern vorbeizuschauen...um eben in Kontakt zu kommen und präsent zu sein....Es sprechen nicht alle Englisch. Aber diejenigen, die Englisch sprechen unterhalten sich sehr gerne und so haben wir von den Unterschieden in den Kulturen gesprochen. Die Frauen bekommen hier ihre Kinder, damit sie im Alter versorgt sind...es ist völlig verpönt ein Kind zu bekommen, ohne verheiratet zu sein, dieses Kind "is the bastard".
Die Leute in der Schneiderei machen echt tolle Sachen: Hosen, Shirts jeweils für Männer, Frauen und Kinder. Sie haben hier eine Nähmaschine mit Fußpedal oder Handkurbel, also ohne Stromanschluss. Der Schneidermeister hat mir dann noch ein Shirt gezeigt, bei dem er mit der Nähmaschine am Ausschnitt ein Muster hineingearbeitet hat. Es sieht so toll aus...kavela ! Die Seifenherstellerinnen arbeiten hier unter Beachtung von Hygienemaßnahmen. Es wird nichts mit bloßen Händen berührt. Ich habe mir dann die Mischung angesehen und es freut alle, wenn ich hier Fotos über ihre Arbeit mache. Einzig bei den Stoffdruckern war heute nichts los. Diese warten auf die neuen Stoffe, die zu bedrucken sind.
...die Babys sind überall mit dabei. Entweder werden sie auf den Rücken gebunden oder sie liegen auf einem Teppich am Boden und schlafen oder sie spielen miteinander. Es sieht so friedlich aus, wenn die Babys am Rücken der Mutter schlafen oder einfach neugierig schauen, wenn ich komme.
...und als ich noch im Dorf unterwegs war, habe ich eine Mutter mit ihrem Baby getroffen. Das Baby ist 1 Monat alt...ich wurde dann gefragt, ob ich es haben möchte...Tja, da wusste ich dann nicht recht, wie ich diese Fragen auffassen sollte. Ich habe gefragt, ob ich das Baby halten darf und ja, da hatte ich es schon im Arm....das war ein schöner, berührender Moment für mich....ich fühlte mich so geehrt...und dann durfte ich noch ein Foto machen....so sweet...
Der Gärtner hat uns heute Abend noch Tomaten und Rüben gebracht....das wird ein Festmahl für morgen!
und heute durfte ich noch anprobieren: Katja schneidert mir ein Kleid aus einem sehr schönen afrikanischen Stoff. Schnittmuster: Princess....Katja ist schon sehr zufrieden mit ihrer Arbeit ;-) und ich bin schon total neugierig...
und noch etwas interessantes: bei uns im Compound steht ein Baum, dessen Früchte gerade reif werden und zwar die Casua-Nuss (ich glaube, das hab ich jetzt nicht richtig geschrieben, aber egal...). Also die Nuss ist noch verpackt in einer Schale und gemeinsam mit der Nuss wächst ein Apfel dran, den wir sehr gerne essen. Dieser Apfel ist sehr saftig und hat einen interessanten Geschmack, nicht vergleichbar...also wir leben hier im Paradies !

ELKE

"Tue immer das, was aus Deinem Herzen kommt".   Osho

Dienstag, 10. Februar 2015

A working day...

um 6.30 h ist Sonnenaufgang und das rege Treiben beginnt bei Mensch und Tier. Aufgrund der grossen Hitze stehen die Leute bereits sehr zeitig auf - anscheinend gegen 4 Uhr früh. Dies ist die beste Zeit, um noch Arbeiten zu verrichten....dann gehts ziemlich rasch und die Temperaturen steigen an. Heute ging am Vormittag ein leichter Wind, den ich sehr genoss. Anonsten ist es brütend heiss und auch für die Leute ist es sehr anstrengend. Ich dachte, die seien das gewohnt. Aber die Leute schwitzen auch total und das ist auch der Grund, weshalb manches hier viel langsamer geht und eben die Uhren ein bisschen anders ticken. Es ist gar nicht möglich, hier schneller zu tun....man braucht hier seine Pausen, um zu trinken und sich den Schweiß abzuwischen....
Um 10 Uhr haben wir mit unserem Staff-Meeting begonnen, das jeden Montag (wurde auf Dienstag verschoben) stattfindet. Dieses wird in 2 Sprachen abgehalten: in Mambruli und auf Englisch. Ich habe die Frage erhalten, ob die gesamte "Staff" beim Workshop mitmachen darf....es dürfte doch ein ziemliches Interesse vorhanden sein, mit dem ich so nicht gerechnet habe...und danach kam eine sehr interessante Frage für mich. Ich wurde gefragt, welche Eindrücke ich aus den Familien mitgenommen habe. Ich nahm auf ein paar bestimmte Personen Bezug und schilderte, was ich wahrgenommen habe. Ich war über diese Frage sehr dankbar, zumal ich immer über "the impressions" gesprochen habe, ohne näher darauf einzugehen. I think it was a very important point...Aus Respekt und Wertschätzung den Leuten gegenüber, werde ich aber nicht näher über meine Arbeit bzw. den Problemen berichten.
...und so vergeht der Tag mit Essen zubereiten, Abwasch, Körperpflege, Aufräumen...es braucht alles viel mehr Zeit als in Europa. Es gibt grad keine grosse Schüssel zum Abwaschen (eine Spüle haben wir hier sowieso nicht), so liegt dann das Geschirr am Boden, Abstellflächen haben wir nicht wirklich...die Sandstürme bringen mehr Schmutz daher....ich habe in Bolgatanga Spülmittel gekauft, denn ganz ohne war mir das auch wieder nicht angenehm, dann geb ich noch ein bisschen Desinfektionsmittel dazu...zum Schluss spüle ich noch jedes einzelne Teil extra ab....und das Wasser weicht den Lehmboden auf, sodass es heraufspritzt und wir dann total dreckige Füsse haben. Das ist aber normal hier. Die Leute laufen paarfuß oder in Flip-Flops herum. Der Sand ist mir viel zu heiss....ja und so sind die Füße immer dreckig oder eben die Socken, die nach einem Tag aussehen, wie wenn ich mich im Dreck gewälzt hätte...

ELKE

"Je lebendiger ein Mensch desto mehr Probleme tauchen auf. Und das ist auch gut so. Denn in dem Du Dich mit den Problemen herumschlägst und dich den Herausforderungen stellst, kannst du wachsen."                            Osho

Montag, 9. Februar 2015

Der Bann ist gebrochen...

ja heute war es dann soweit....irgendwann musste es ja kommen: Katja und ich sind zu unserem Volunteers-Meeting gegangen. Da die Türen noch verschlossen waren, haben wir uns unter den Baum gesetzt...und es hat nicht lange gedauert sind etliche Kinder um uns herumgestanden. Sie haben mich angesehen und haben gelacht. Ich habe mir gedacht, ich strecke einmal meinen Arm aus... und das war es dann auch: es war ihnen wichtig, mich zu berühren und wahrzunehmen...danach war der Bann gebrochen....wir haben noch einige sehr lustige Fotos (black and white) gemacht....und dann wurden eben meine Haare sehr interessant und wurden auch diese betastet....anschließend haben wir gemeinsam Musik gemacht (Hände klatschen, schnippen, auf die Beine klopfen), das hat ihnen richtig Spaß gemacht....also Spielsachen gibt es hier für die Kinder ja keine....die Kinder spielen eben mit dem, was so da ist: viel staubiger Sand, Plastik, Müll....es wird ja hier alles auf den Boden geworfen....ein Müllsystem gibt es hier ja nicht...der Müll wird entweder verbrannt oder eingegraben....
Lustig ist, dass die Kleinkinder manchmal zu weinen beginnen, wenn sie mich sehen....die Kleinkinder haben ja noch nie eine "weiße Frau" gesehen....manchmal komme ich mir dann vor wie ein "Alien" auf einem anderen Planeten...die Kinder suchen dann ihre Mutter und schauen verzweifelt herum....
Katja und ich haben uns gedacht, mit den Kinder in den nächsten Tagen ein paar einfache Spiele zu machen....mal sehen, wie das so ankommt....
Es gibt hier über BRAVEAURORA eine eigene Schneiderei, eine Seifenherstellung und Stoffdrucke. Ich war heute schon dort einkaufen. Die Leute haben sich so gefreut, dass ich etwas gekauft habe...
Am Nachmittag habe ich einen Workshop abgehalten. Ich bin immer wieder erstaunt, wie aufgschlossen die Sozialarbeiterinnen sind. Ich glaube, vieles ist schon sehr ungewohnt für sie, was ich da erzähle oder mache...aber sie probieren aus, machen, fühlen nach, atmen, lassen geschehen, gehen in die Stille...lachen, klatschen.... es ist echt eine lustige Zeit....es ist hier auch kein Leistungsdruck spürbar....da es hier so heiss ist, geht vieles langsamer....hier ist wirlich ein Platz, um zu SEIN...

Vom Platz des SEINS....

ELKE

"Wenn Du jemandem in seinem Zentrum begegnen möchtest, musst Du ihm erlauben auch Dein Zentrum zu berühren. Denn wenn Du dich öffnest entsteht Vertrauen."                Osho

Sonntag, 8. Februar 2015

Sunday in Guabuliga,

nach einem gemütlichen Frühstück bin ich um 10 Uhr zur Kirche gegangen. Es gibt hier anscheinend 6 verschiedene Kirchen, für die verschiedenen Religionsbekenntnisse...und diese Leute leben hier alle friedlich nebeneinander... die Leute möchten hier frei sein und jeder kann tun und lassen, was er will (z.B. laute Musik spielen, Dinge ausprobieren....) Die Kirche ist sehr einfach gehalten und es gibt niedrige Betronreihen, auf die man sich setzt (also keine Stühle). Ich habe mir einen Platz gesucht und realisierte erst später, dass auf der linken Seite die Männer und auf der rechten Seite die Frauen sassen. Ich sass links ;-) Ich hoffte, hier keinen "big mistake" begangen zu haben. Die Feier ist sehr kraftvoll. 1 Trommler und 1 Schlagzeuger und ein "Chor" haben für Musik gesorgt...how powerful it was...es ist nicht vergleichbar. Die Leute bewegen sich zur Musik und singen mit....es ist auch üblich hier, im Gottesdienst zu tanzen. Das habe ich aber heute nicht erlebt. Der Pfarrer hat mich dann "Willkommen geheissen". Die Leute hier im Dorf sagen "Welcome oder Akawewee Sulemigna oder Obruni (Wilkommen weiße Frau). Zu Ende des Gottesdienstes wurde ich eingeladen nach vorne zu kommen, um mich vorzustellen...und dann haben die Leute alle geklatscht.....war nur witzig, weil sie mich nicht verstanden haben...ich musste es dann nochmals sagen (einem Mann der besser Englisch spricht), was dann auf Mambruli und auf Englisch nochmals wiederholt wurde. Es ist zeitweise echt schwierig, dieses Englisch hier zu verstehen...sie sprechen manche Wörter anders aus oder haben andere Begriffe dazu. Am Ende des Gottesdienstes habe ich den Pfarrer angesprochen, dass ich links bei den Männern saß. Er hat mir erklärt, dass es völlig egal sei, wo mann sitzt...es ist halt alles frei...feel free...so legen sich die Kinder dann auch auf den Boden während des Gottesdienstes, um zu schlafen...und dann kam eine Sequenz, wo sie sich die Hände schüttelten, ich war mir nicht sicher, ob das der "Friedensgruss sei" oder ob es eine Verabschiedung sei, denn manche sind dann gegangen...aber es ist witzig, hier einfach mitzumachen...
interessant war noch der Teil der "Fürbitten". Diese werden von den Besuchern selber gesprochen. Dh wenn jemand eine Bitte hat, wird diese vom Platz aus gesprochen...und dann singt der Chor eine kurze Sequenz und die nächste Person folgt....und da gab es einige Personen, die hier ein Bitte ausgesprochen haben...
...und am Abend kam David bei uns vorbei und hat uns Unterricht auf der Trommel gegeben und uns hier die "funeral celebrations" näher erläutert....Wenn ein Person stirbt, ist es üblich nach dem Begräbnis die ganze Nacht durch Musik zu machen....
...und wir bekommen immer "Unterricht" in Mambruli...
Es war sehr interessant, hier den Gottesdienst zu besuchen, um die andere Art und Weise einmal kennenzulernen und nicht zuletzt, um die kraftvolle Energie zu spüren...

Sanori (guten Abend)
Dinya wula ? (Wie gehts dir?) Alafe beni oder Di soa (es geht mir gut).
kavela (perfekt)
ELKE

Time is free, but it´s priceless.
You can´t own ist, but you can use it.
You can´t keep it, but you can spend it.
One you´ve lost it.
You can never get it back.
                                                               Unknown

Samstag, 7. Februar 2015

A day off in our compound....

heute morgen wurde ich bereits mit Trommelmusik geweckt....ich wurde neugierig, was da los sei...da jedoch um 6.30 h Sonnenaufgang war, hörten auch die Trommler auf zu spielen....wir hatten hier eigentlich die ganze Nacht Musik, aber irgendwann bin ich dann eingeschlafen. Es dürften noch die Feierlichkeiten des letzten Begräbnisses gewesen sein. Wenn wir nicht von Trommelmusik geweckt werden, sind es die Kläge der Natur und der Tiere: Esel, Hühner, Ziegen, Schweine, Hunde, Kühe, die hier alle herumlaufen....
Da es heute wieder unerträglich heiss war, sind wir in unserem Compound geblieben: Katja und ich haben einen gemütlichen Vormittag mit Erfahrungsaustausch gemacht. Es kommen eine Menge Lebensthemen und Alltagsthemen hoch. Ich war heute damit konfrontiert, dass Kinder auf der Mauer unseres Compounds gesessen sind und gesagt haben: "Give me food". Es hat mir fast das Herz zerissen...noch dazu war es gerade Mittagszeit und Katja hat uns gerade Spaghetti Pomodoro gekocht...ein Festmahl...ja die Armut ist gross, sehr gross....
Erst gegen 17 h war es von der Hitze erträglich, nach draussen zu gehen. Ich habe die Kinder beim Wasser holen begleitet. Es sind hier sehr viele Kinder, die das Wasser von der zentralen Wasserstelle mit Plastikwanne am Kopf nach Hause tragen. Es ist eine gute Gelegenheit mit den Kindern in Kontakt zu kommen...und es ist interessant zu sehen, welche Lebewesen sich an der zentralen Wasserstelle treffen: Mensch und Tier (eine Eselfamilie, ein Ziegenpärchen, ein Schwein hat sich gerade in der Wasserlacke gewälzt...)
Den Abend verbringen wir meistens auf unserer "Dachterasse". Es wird hier bereits um 18.30 h finster, das geht oft sehr schnell. Wir sitzen dann auf unserer Terasse und beobachten die Sterne und warten darauf, bis der Mond aufgeht. Es war ja gerade Vollmond...Der Himmel hier ist sehr dunkel, zumal es ja hier keine "Lichtverschmutzung" gibt. Ja das mit dem Licht.....wir haben heute Abend keinen Strom...an sich nicht so schlimm, wenn da nicht diese grossen Kakalaken in unserer Earthtoilette wären. So durfte ich heute so richtig Bekanntschaft mit ihnen machen.....so stand ich dann drinnen und schrie einmal...naja, zumindest habe ich diese Erfahrung jetzt auch gemacht....
Ja und übrigens: ich hätte heute so gerne einen kühlen gespritzten Apfelsaft halb Leitungswasser halb Mineralwasser mit Kohlensäure gehabt...
 
ELKE

"Das Leben kann man nur gefährlich leben, einen anderen Weg gibt es nicht. Nur im Wagnis gewinnt das Leben an Reife und Wachstum".  Osho

Freitag, 6. Februar 2015

A 3-D-Movie ?

Heute sind wir um 7 h nach Bolgatanga gefahren. David hat uns mit dem Motorrad nach Walewale gebracht. Ja übrigens: es gibt hier auf halben Weg keine befestigte Strasse, wir fahren hier auf Sandboden. Von Walewale nach Bolgatanga haben wir den Tro-Tro genommen. Dabei handelt es sich um einen sehr alten Bus (tw. fällt schon die Tür heraus oder man sieht durch auf die Strasse...), der mit Personen vollgepfercht wird, das wir uns in Europa gar nicht vorstellen können, wer hier noch Platz hat. Hier wird wirklich jeder einzelne Platz (nicht Sitzplatz) ausgenutzt. Der Tro-Tro fährt erst dann weg, wenn er (über-)voll besetzt ist. Wir waren hier in Bolga am Markt. Eigentlich sieht das eher nach Slum aus. Die Leute richten ihre Stände her, dazwischen wird Müll verbrannt, die Ziegen, die Schweine, die Kühe laufen dazwischen herum....Wir waren heute echt gut Mittagessen: genannt Red-Red: Kochbananen in Palmöl gebraten und dazu Bohnensauce. Das hat echt lecker geschmeckt und ich habe mich hier satt gegessen. Ja mit diesen ganzen Eindrücken komme ich mir zeitweise vor, wie wenn ich in einem 3-D-Film sitzen würde. Es ist alles so schräg: vom Reichtum in Europa in die Armut nach Guabuliga und heute in Bolgatanga wieder mit Überfluss. Wir waren im Supermarkt einkaufen: es gibt hier Pringels, Felix Ketchup, Maggi, Ovomaltine..wir haben uns über fließendes Wasser, Brot, frische Früchte gefreut. Ja und noch ein paar Eindrücke: es ist ganz normal, sich im Supermarkt einfach auf den Boden zu legen und zu rasten, ein lebendes Schwein wird auf das Motorrad gebunden und abtransportiert, eine Frau stillt ihr Kind direkt beim Ausgang des Supermarktes....
ich brauche jetzt gerade meine Zeit, um diese Eindrücke wieder zu verarbeiten...es ist mir gerade sehr viel....ich bin froh hier wieder in unserem Compound angekommen zu sein. Morgen genieße ich die Ruhe und die Stille und werde einen Spaziergang auf den "Berg" machen und im Dorf herumgehen...es ist hier ein sehr hoch schwingender Platz...
aber bei all dieser Armut: die Leute sind hier so freundlich und hilfsbereit. Sie bieten dir jederzeit ihre Hilfe an: im Raster-Lokal, wo wir uns einen Smoothie gegönnt haben, wurden wir zum Martkplatz gefahren....obwohl die Leute selber nicht viel haben, schenken sie uns dennoch etwas zu essen...wir haben 3 Mangos gekauft und die Verkäuferin hat uns 4 eingepackt. Wir wollten alle 4 bezahlen, aber sie hat gemeint, das sei ein Geschenk...die Kinder kommen zu uns in den Compound und bringen uns Essen vorbei....im Tro-Tro waren wir bepackt mit unseren Einkäufen und eine junge Frau stieg extra aus und hat uns eine grosse Tasche besorgt.....

I am so thankful for these experiences....thank God for all these people....

The sentence of the day: "It´s nice to be nice..." That´s the attitude...

ELKE

PS: ich kann leider keine Mails verschicken, da ich immer eine Fehlermeldung erhalte. Danke für Eure Nachrichten...

Donnerstag, 5. Februar 2015

The way we live...

das Dorf (genannt Community) besteht aus 6.000 Einwohnern. Die Familien (also alle Familienmitglieder) wohnen in Lehmhäusern. Das ist derart arrangiert, dass jede Familie einen eigenen Compound hat...mit einer gemeinsamen Mitte und im Kreis angeordnet sind die "Häuser" bestehend aus einem Raum. Inhalt in diesem Raum gibt es keinen außer ein paar Metallschüsseln, Eimer etc.  Ich durfte gestern eine der ärmsten Familien in diesem Dorf besuchen. Die Familie (bestehend aus Mutter und 3 Kindern) kann sich kein Essen leisten und wird deshalb von BRAVEAURORA unterstützt. Die Mehrheit der Einwohner lebt von der Landwirtschaft. Jetzt herrscht gerade Trockenzeit und es ist wirklich sehr dürr und sehr heiss. Wenn es in einer Familie keinen Mann (mehr) gibt, der die Landwirtschaft betreibt, hat die Familie nichts zu essen bzw. kein Einkommen. Es gibt auch Leute hier, die sich kein "Pured Water" kaufen können. Das ist ein in Plastikbeutel abgefülltes Trinkwasser. Man kann sich diese Armut hier eigentlich gar nicht vorstellen...ausser man sieht sie mit eigenen Augen und ist direkt damit konfrontiert.
Über Hygiene dürfen wir eigentlich gar nicht zu viel nachdenken....es ist wichtig, hier ins Vertrauen zu gehen....wir haben unsere antibakterielle Seife, Sterilium und Dettol um eine "Dusche" zu nehmen. Die "Dusche" ist ein Kübel mit Wasser mit etwas Dettol zum Desinfizieren...Wir bekommen hier ein Mittagessen, das aus einem Reis- oder Maisklumpen und einer Sauce besteht....
Unseren Abwasch erledigen wir in einer großen Plastikschüssel, zumal wir ja kein fließendes Wasser haben.
Es ist eigentlich schwierig, die Situation hier zu beschreiben, zumal es sicher schwer vorstellbar ist. Ich habe bereits einige Fotos gemacht und versuche auch, diese einzustellen.
Heute Nachmittag habe ich bei den Sozialarbeiterinnen einen Workshop abgehalten. Es ist eine Freude mit den beiden zu arbeiten. Aus meinen Eindrücken von den Besuchen bei den Familien habe ich einige Inputs weitergeben können...
Morgen fahren wir nach Bolgatanga (=Bolga), das sicher wieder ein Erlebnis werden wird. Ich freue mich schon darauf, auf den Markt zu gehen....

In Dankbarkeit und Demut

ELKE


Mittwoch, 4. Februar 2015

vom Süden in den Norden...

ich bin wohl schon zu müde heute: geografisch war gemeint: vom Süden (Accra) in den Norden nach Guabuliga.

Falsa demonstratio non nocet ;-)

bei mir im Hintergrund schreit gerade ein Esel....
Vom Norden in den Süden...

nach 1 Stunde Flugzeit und einer Taxifahrt von 2 h bin ich an meinem Ziel in Guabuliga angelangt. Meine Reise ist doch sehr gesegnet: der Plan wäre gewesen von Tamale Airport zu Tamale City und von dort weiter mit dem Bus nach Walewale. But things are changing. Am Tamale Aiport war ein Minivan, der nach Walewale fuhr und es war gerade noch ein Platz frei. Dieser war wohl für mich bestimmt...so war ich dann zur Mittagszeit bereits in Guabuliga, wo ich schon erwartet worden bin.
Es gab heute eine Menge Eindrücke....obwohl ich bereits um 3.30 h aufstehen musste, bin ich zwar müde aber immer noch voller Energie...ich erlebe hier viel Lebensfreude, Dankbarkeit, viel Armut, viel Bescheidenheit. Ich habe mit der Sozialarbeiterin bereits einige Familien besucht.
Die Kinder winken uns zu und fragen: "Sulemigna (`=die Weise) how are you. What´s your name?"
Die Eindrücke sind kaum in Worte zu fassen...es ist so anders..so einfach und schön anders....
Es fühlt sich hier an, wie zu Hause angekommen zu sein....viel Freiheit, Leichtigkeit, Verbundenheit, die Einheit, die spürbar ist: mit der Natur, Teil des Dorfes zu sein...

I am so thankful being here in Guabuliga

ELKE

Dienstag, 3. Februar 2015

 NOW I am in Africa.

I arrived at my first destination in Accra, in the Pink Hostel....

Es war eine anstrengende Reise, die um 4.30 h begann und um ca. 22 h (+ 1h MEZ) endete. The very first thing I had to learn here in Accra is: to trust...becausce nobody was there to pick me up although it was confirmed by the hostel....I would never do in Austria what I did there....the people are very frindly and helpful and then a man in uniform said he would bring me to pink hostel....
So my big lesson is: to trust: to trust in god, to trust in people...to trust in me.....

Yes and it is very hot here, in the evening it had 29 degree...

So heute habe ich noch ein paar Erledigungen zu machen, dann mache ich Sightseeing und gehe noch zum Meer ...und morgen gehts sehr zeitig ab in den Norden....

I take care and trust in me!

ELKE

Sonntag, 1. Februar 2015

Wie alles begann...

im Mai habe ich die Einladung zum 5jährigen Jubiläum des Vereines Braveaurora www.braveaurora.com erhalten. Mir kam sofort der Impuls, auch in Guabuliga tätig zu werden. Nicht zuletzt auch deswegen, da ich einmal (diesmal) ganz alleine auf Reisen gehen wollte. Da meine Idee von allen sehr gut aufgenommen worden ist, ist dieses Projekt gewachsen und entstanden.

Nunmehr ist es so weit...die Reise beginnt...

God bless me and my doings.

L³: LEBEN - LIEBEN - LACHEN

Elke 

Mittwoch, 28. Januar 2015

Liebe Freunde, danke, dass ihr meine Seite besucht. Ich freue mich über eure Kommentare...

Inhale Life - Exhale Love

ELKE