Donnerstag, 12. Februar 2015

My birthday in Guabuliga

Wie wird eigentlich hier in Guabuliga Geburtstag gefeiert ? Ganz einfach...gar nicht....Man muss sich einmal vorstellen, dass die Eltern mehrere Kinder haben. Oft wissen die Eltern selber nicht, wann die Kinder geboren wurden, etliche Kinder sterben auch....eine Geburtsurkunde gibt es auch nicht....die Geburt eines Kindes ist nirgends registriert...und die Kinder wissen damit auch nicht, wann sie geboren worden sind....
...dafür wird beim Begräbnis ausgiebig gefeiert...und zwar als Unterstützung für die Familie....

Ja, wie habe ich meinen Geburtstag in Guabuliga verbracht?
Es begann alles damit, dass ich vor Sonnenaufgang aufgestanden bin. Ich habe mich auf unsere "Dachterasse" gesetzt, um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Es kam mir der Impul gleich am Morgen einen Blog-Eintrag zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass wir den ganzen Tag Totalausfall des Netzes (Handy und Internet) hatten. Dies kommt hier eher selten vor...
Heute Vormittag habe ich mir gegönnt, ganz bewusste einfach nur zu Sein. Katja hat mir mein Geburtstagsgeschenk fertiggestellt und wir haben gequatscht....ich bin gesessen und habe zur Türe rausgesehen und es einfach nur genossen....später am Nachmittag sah ich dann einen Esel, der anscheinend ebenfalls sein Sein genoss, als er so dastand vor unserem Compound. Er hat mich irgendwie an mich selber erinnert, als ich am Vormittag den Seins-Zustand genoss.
Am Nachmittag habe ich einen Workshop abgehalten, der insoferne speziell für mich war, da wir uns 3 Jugendliche eingeladen haben.  Ich war so tief berührt, wie Suzie (die Sozialarbeiterin) mit so viel Herz die Übungen umgesetzt hat...und so haben wir dann ergänzend mit den Jugendlichen gearbeitet....ich wusste ja bis dato nicht, wie es ankommt, was ich so mache....aber heute habe ich es sehen dürfen: es hat mich so bewegt, ich war so dankbar, es sind mir Tränen vor Freude gekommen....ich kann hier etwas hinterlassen und es ist in guten Händen....
...und so haben wir uns heute Abend ein leckeres Essen gemacht: Spaghetti Pomodoro mit Rübensalat und Äpfeln, mit Schnaps (0,04 l: ein Geschenk aus Österreich) und Wein aus Bolga angestossen und unser Festmahl auf der Dachterasse im Kerzenschein genossen. Es ist wirklich ein Festmahl, da es abends (fast) kein Essen gibt....
was mir in diesem Zusammenhang einfällt und ich noch nicht erwähnt habe: die Leute hier haben meistens nur 1x am Tag eine Mahlzeit, mehr können sie sich nicht leisten....
so gab es heute eine Menge Geschenke für mich....und das größte Geschenk, das habe ich mir wohl selber gemacht: eine Reise nach Afrika, nach Guabuliga, mit vielen wundervollen Menschen, die in mein Leben getreten sind, für ein paar Stunden Wegbegleiter waren und sich unsere Wege wieder getrennt haben...
...und mein Kleid durfte ich natürlich auch noch anprobieren und vorführen, das am Nachmittag fertig geworden ist....es sieht echt fein aus....

Thank you for the day!

ELKE

"Wahres Glück bemisst sich nicht nach der Quantität der Besitztümer, sondern nach der Qualität des Herzens und des Geistes".                         Orison S.Marden

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